Warum Knochen?
Knochen kommt vor allem in der Rohfütterung eine wichtige Bedeutung zu. BARF (bone and raw food, engl. für Knochen und Rohfütterung) bezeichnet eine Fütterungsform, die zum Ziel hat, den Hund als Nachfahren des Wolfes möglichst artgerecht und natürlich zu ernähren. Die Knochen des Beutetieres versorgen den Wolf insbesondere mit Calcium und Phosphor. Als natürliche Quelle dieser lebenswichtigen Mineralien sollen Knochen darum auch in keiner Barf-Ration fehlen.
Viele Hundehalter wollen ihrem Hund aber auch einfach nur einen besonderen Leckerbissen gönnen. Und offensichtlich haben viele Hunde ja großen Spaß daran, den Knochen zu benagen, daran zu lecken oder genüsslich darauf herum zu kauen. Das sorgt für Beschäftigung, wirkt entspannend und soll zudem einen gewissen Beitrag zur Zahnpflege des Hundes leisten.
Welche Knochen?
Andererseits kann das sperrige Material durchaus zu Schäden am Zahnschmelz oder gar zu Zahnfrakturen führen. Abgenagte Knochensplitter wiederum bergen die Gefahr von Verletzungen in der Maulhöhle, Speiseröhre und dem sich anschließenden Magen-Darm-Trakt.
Hier unsere Tipps, wie du für mehr Kauspaß bei weniger Verletzungsrisiko sorgen kannst:
- Nur rohe Knochen: Ob Sonntagsbraten oder T-Bone-Steak vom Grill – Knochen aus geschmorten oder gegrillten Fleischstücken gehören nicht in den Hundenapf. Warum keine gekochten Knochen? Durch Erhitzen bei hohen Temperaturen oder für längere Zeit werden Knochen brüchig und die Splittergefahr steigt.
- Knochen von jungen Schlachttieren: Die Knochen von älteren Tieren neigen eher zum Splittern, da deren Skelett stärker kalzifiziert ist. Neben Knochen vom Lamm und Kalb sind auch Hühnerknochen geeignet, da Schlachthähnchen meist nur 4–6 Wochen alt werden.
- Hauptsache fleischige Knochen: Ein geringeres Verletzungsrisiko bergen sogenannte fleischige Knochen, die zu je 50% aus Fleisch und Knochen bestehen. Dazu zählen beispielsweise Hühner- und Putenhälse, aber auch fleischiger Ochsenschwanz, Lamm- oder Kalbsrippen und Kalbsbrustbein.
- Keine Markknochen: Mark- oder Suppenknochen sind in Stücke geschnittene Anteile der großen Röhrenknochen. Auch wenn Hunde gerne das Mark aus dem Inneren lecken – die Verletzungsgefahr ist bei Markknochen besonders hoch! Der Knochenring kann sich über den Unterkiefer deines Vierbeiners schieben oder in seinem Maul verkeilen. Große Hunde haben Markknochen auch schon im Ganzen verschluckt und mussten operativ davon befreit werden. Darum Markknochen nur unter Aufsicht geben! Das Fleisch und Mark darf genüsslich gefressen werden, der Rest gehört nach dem Benagen in den Mülleimer und nicht in den Hundemagen.